Die Antarktis ist nur in großer Fleck von langweiligem Eis und Schnee? Nichts da! Hier erfährst du 10 interessante Fakten über die Antarktis.
Inhaltsverzeichnis
Landmasse unter dem Eis
Die Antarktis umfasst den Kontinent Antarktika und das Südpolarmeer. Sehr präsent ist der Antarktische Eisschild, eine polare Eiskappe, welche die größte eigenständige Eismasse der Erde ist. Die Fläche des Eisschilds wird auf knapp 14 Millionen Quadratkilometern geschätzt. Das ist wirklich riesig! Doch ebenso unglaublich wie die Größe des Eises ist die Tatsache, dass sich darunter eine feste Landmasse befindet. Also quasi Stein.
Die dickste Stelle des Eisschilds wurde mit 4776 Metern gemessen. Eine Menge Eis über dem Land! An den Küsten der antarktischen Halbinsel wirst du die atemberaubenden Felsformationen und erste Gletscher bestaunen können.
Massive Gebirge
Das 4.800 Kilometer lange Transantarktische Gebirge durchzieht die Antarktis und teilt diese in zwei geographische Zonen. Westantarktika und Ostantarktika. Die Gebirgskette zieht sich vom Rossmeer bis zum Weddelmeer. Der massive Gebirgszug weist eine breite von 100 bis 300 Kilometern auf und erreicht Höhen von 4500m. Dabei ragen nur an wenigen Stellen die Gipfel der Berge aus dem antarktischen Eisschild heraus. Der höchste Berg ist mit 4528m der Mount Kirkpatrick. Dort wurden sogar Fossilien von Dinosauriern entdeckt.
Westantarktika ist klimatisch überwiegend ozeanisch geprägt und weist eine zerklüftete Oberfläche an der Antarktischen Halbinsel auf. Das Landesinnere ist vom Einspanzer überzogen.
Ostantarktika besteht aus einem riesigen Eispanzer und weist kontinentales Klima auf. Hier werden extrem niedrige Temperaturen gemessen.
Forschung und Wissenschaft
Schon frühzeitig in der Geschichte wurde die Antarktis Ziel einer Vielzahl von Expeditionen. Die Faszination dieses einzigartigen Flecken Erde hat bis heute bestand. Auch wenn es keine dauerhaften Bewohner in der Antarktis gibt, so sind Wissenschaftler ganzjährig vor Ort. Die Antarktis ist aufgrund ihrer Isolation und der harten klimatischen Bedingungen ein perfekter Ort für Forschungsprojekte aller Art.
In Forschungsstationen leben und arbeiten die Wissenschaftler. Bekannt sind die deutsche Neumayer-Station III und die US-amerikanische McMurdo-Station. Sie sind ganzjährig belegt und erforschen diverse Dinge.
Durch die klare Atmosphäre, keine Lichtverschmutzung und der quasi dauerhaften Dunkelheit im antarktischen Winter ist die Antarktis auch ein wichtiger Standort für Astronomen und Sternengucker.
Mitternachtssonne und Polarnacht
Eine unwirkliche Erscheinung während deiner Antarktis Reise ist die Mitternachtssonne.
Südlich des Polarkreises gibt es einen mehrere Monate dauernden Zeitraum, in dem die Sonne nicht unter geht. Aber auch wenn du während deines Antarktis Urlaubs nicht den Polarkreis überfahren wirst, so erhellt die Sonne auch Nachts den Himmel. Du kannst einen Sonnenuntergang ansehen, jedoch verschwindet die Sonne nicht so weit, dass es wirklich dunkel wird. Um Mitternacht draußen stehen und die Landschaft genießen? Absolut möglich!
Die Wissenschaftler, die ganzjährig in den Forschungsstationen wohnen, erleben das komplette Gegenteil. Dort bleibt es den antarktischen Winter über einfach dunkel. Dieses Phänomen wirst du als Urlauber jedoch nur im hohen Norden, der Arktis, erleben können. Die Antarktis schließt in den Wintermonaten ihre Pforten für Reisende.
Reich an Ressourcen
Die Antarktis beherbergt rund 70% des auf dem Planeten verfügbaren Trinkwassers. Diese Riesen Menge Trinkwasser wird im Eisschild festgehalten. Dort liegt es als gefrorene Masse über dem Kontinent.
Neben Trinkwasser werden auch weitere Rohstoffe wie Öl (45 Mrd. Barrel), Gold, Kupfer, Uran und Eisen vermutet. Die Antarktis gilt als wahre Schatzkammer und sei das letzte geologische Eldorado auf der Erde. Diese Schatzkammer bezieht sich allerdings noch auf Annahmen. Bisher wurden an einigen eisfreien Stellen bereits auf Kohle, Eisen und Kupfer gestoßen.
Die Ausbeutung der Rohstoffe durch Bergbauaktivitäten in der Antarktis werden durch das Umweltschutzprotokoll (USP) des Antarktis-Vertrags untersagt.
Vulkane
Die Antarktis beheimatet eine Vielzahl von Vulkanen. Es sind 138 antarktische Vulkane bekannt. Aufgrund der dicken Eisschicht über den Landmassen gibt es aber vermutlich noch viele weitere. Die meisten von ihnen sind bereits erloschen. Es gibt allerdings noch zwei aktive Vulkane in der Antarktis. Einer von ihnen ist Deception Island. Die Caldera-Insel ist lediglich die Spitze des Vulkans. Die Aktivität spürst und siehst du vor Ort. Der letzte Ausbruch war im Jahr 1970.
Der zweite aktive Vulkan ist der Mount Erebus. Ein Vulkan, wie er im Buche steht. Er ist einer der wenigen auf dieser Welt, welcher einen ständigen Lavasee im Krater hat.
Geheime Seen
Unter dem dicken Eisschild der Antarktis verstecken sich einige verborgene Seen. Wissenschaftler konnten diese mit Hilfe von Bohrungen finden und forschen. Diese flüssigen Seen führen Süßwasser und beherbergen sogar mikroskopisches Leben. Diese mikroskopischen Lebewesen könnten uns Menschen einen Aufschluss geben, wie Leben in solch harten Bedingungen möglich ist und damit eine Grundlage für Annahmen von Leben auf dem Mars sein.
Katabitische Winde
Diese speziellen Fallwinde entstehen durch abkühlende Luft über den Eisflächen der Antarktis. Durch die Gravitation und Druckausgleich bewegen sich diese Luftströme nach unten und sind ablandig. Durch den Weg zum Meer spielen die katabitischen Winde eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Meereis, welche wiederum den Lebensraum von Robben und Pinguinen erweitern.
Durch die Kombination von hohen Gebirgsketten und weiten flachen Plateaus herrschen perfekte Bedingungen für sehr starke Winde. Die Fallwinde der Antarktis zählen zu den stärksten Winden der Welt und erreichen Geschwindigkeiten von 300 km/h. Den Weltrekord teilt sich die Antarktis mit dem Mount Washington in den USA. An beiden Orten wurden Windgeschwindigkeiten von 372 km/h gemessen. Zum Vergleich: Die Windstärke 12 (Bft) entspricht ca. 118 bis 133 km/h.
Meteoriten
Meteoriten treten immer mal wieder in die Erdatmosphäre ein. Viele von ihnen verglühen dabei. Doch einige landen auch auf unserer Erde. Die Antarktis bietet perfekte Bedingungen zum finden dieser außerirdischen Gesteinsbrocken. Durch die monotone Landschaft fallen dunkle Steine im weißen Schnee sehr gut auf. Durch den Eisdrift bewegen sich die Eismassen in eine Richtung, so dass sich die Brocken aus dem Weltall alle in derselben Region ansammeln.
Dünen
Auf Satellitenfotos erkennst du riesige Wellenformen in der Antarktis. Der Kontinent sieht aus der Vogelperspektive wie gestreift aus. Diese Megadünen sind mehrere Kilometer breit und bis zu 100 Kilometer lang. Die Dünen sind durch ihre geringen Neigungen so sanft, dass sie dir vor Ort gar nicht auffallen.